Filder-Rundtour

Am 17.07.2018 stand wieder die schöne Filder-Rundtour auf unserem Programm, die wir im September 2017 schon einmal fuhren. Dieses Mal nahmen ein Einzelradler und 8 Tandemfahrer auf ihren 4 Tandems teil. Die Filder-Rundtour ist auf ihrem Verlauf durch eigens dafür gestaltete Schilder gut verfolgbar. Wolfgang aus Neuhausen, der die Tour leitete, kennt die Strecke jedoch in- und auswendig. Wer aber meint, die Filder-Rundtour verlaufe nur auf einer Hochebene, täuscht sich, denn die 700 Höhenmeter am Ende der 58 Kilometer langen Strecke zeigen deutlich, dass die Filderebene doch gar nicht so eben ist und auch mal das ein oder andere Flusstal durchquert werden muss.

Wir trafen uns in Neuhausen und reisten dazu aus allen Himmelsrichtungen an, denn dieses Dorf hat keinen Anschluss an ein Schienennetz. Es ging zunächst nach Osten bergauf und nach Norden über die A8 hinweg. Danach folgte eine steile Abfahrt ins Körschtal hinein, wo wir in Denkendorf den mit 275 Metern über Normalnull tiefsten Punkt der Route erreichten. Einen Kilometer fuhren wir dem Wasser der Körsch entgegen und verließen das Tal wieder über eine steile Rampe nach Nellingen hinauf. Die nächsten 13 Kilometer gingen nur bergauf durch Ostfildern, Ruit, Heumaden und Sillenbuch bis zum Fernsehturm auf den Hohen Bopser auf 485 Meter. Hier machten wir eine kleine Vesperpause unter dem Fernsehturm. Die nächste kleine Delle im Höhenprofil verrät wohl, warum der Ortsname Degerloch auf “-loch” endet. Durch Sonnenberg bis zum Höhenrand in Vaihingen ging es erstmal bergab.

Einen lokalen Tiefpunkt erreichten wir auf der Nesenbachtalbrücke, wo wir ostwärts einen Blick ins tiefe Kaltental hatten. Hier verläuft der Radweg auf dem Brückendach der Kraftfahrstraße zwischen Hengstäcker- und Österfeldtunnel. Vaihingen durchfuhren wir in westliche Richtung und schwenkten am Ende nach Süden. Nun folgte ein weiterer deutlicher Anstieg auf die Rohrer Höhe hinauf, wo wir bei etwa 525 Metern den höchsten Punkt unserer Rundtour erreichten. Es war sehr warm, sonnig und trocken, jedoch hörten wir über Günters Mobiltelefon von einem Unwetter mit Starkregen im gerade mal 8 Kilometer entfernten Echterdingen, das vor uns auf dem Weg lag. Unerschrocken fuhren wir weiter durch Rohr und Oberaichen nach Leinfelden hinunter. Als wir dort im Schwabengarten einkehrten, hörten wir nur noch ein Grummeln östlich über uns. Unsere Kuckies wollen gar dunkle Wolken gesehen haben.

Gestärkt ging es weiter nach Stetten und Plattenhardt hinauf. Auf dem weiteren Weg liegt Bonlanden in einer recht tiefen Senke. Bonlanden hätte die Endung “-loch” eigentlich mehr verdient als Degerloch. Um Harthausen herum wurde es leicht wellig. Auf den Wellenbergen hatte man einen herrlichen Rundumblick über die Fildern. Als wir an Wolfschlugen vorbeifuhren, fing es tatsächlich noch an, ein wenig zu regnen. Die Tropfen waren eiskalt, aber erfrischten durchaus angenehm, zumal sie sich anzahlmäßig in Grenzen hielten. Auf der weiteren Abfahrt nach Neuhausen war ich sehr froh, Tandem zu fahren, denn hier merkte ich 2017, wie schwierig es werden kann, in einer Gruppe durch so stark schwankende Lichtverhältnisse zu fahren. Meine eigene Faustformel hielt ich ein: Wenn die Angst großer wird als der Fahrspaß, ist es Zeit, vom Einzelrad aufs Tandem zu wechseln. Und ich fahre gut mit dieser Entscheidung!

Am Start- und Zielpunkt in Neuhausen wurde es wieder trocken, und wir belohnten uns noch mit Bier, Eis oder Kuchen. Wir saßen vielleicht 15 Minuten, als es einen Platzregen gab, wie man ihn nur selten erlebt. Die zu durchquerenden zwei Meter zwischen Sonnenschirm und Gaststätteneingang reichten beinahe aus, um richtig nass zu werden – mal wieder richtig Glück gehabt! Vielen Dank an Wolfgang für die sichere Führung dieser schönen Tour und natürlich auch an alle Piloten, die uns eine angstfreie Fahrt ermöglichen!

Strecke: (Bernhausen) – Neuhausen a.d.F. – Denkendorf – Nellingen – Scharnhäuser Park – Ruit – Heumaden – Sillenbuch – Degerloch – Sonnenberg – Vaihingen – Rohr – Oberaichen – Leinfelden – Stetten – Plattenhardt – Bonlanden – Harthausen – Wolfschlugen – Neuhausen a.d.F. – (Bernhausen)

Gesamtstrecke: 66.23 km
Maximale Höhe: 524 m
Minimale Höhe: 275 m
Gesamtanstieg: 747 m
Gesamtabstieg: -713 m
Durchschnittsgeschwindigkeit: 16.02 km/h
Gesamtzeit: 07:18:00