Dieser Schlagertitel war nicht das Motto, unter dem der heutige Tag bei der Regionalgruppe Stuttgart der PRO RETINA Deutschland e.V. auf dem Cannstatter Wasen stand. Vielmehr lautete das Thema „Blinde und Sehbehinderte fahren Auto und lernen dabei auch neue Kraftfahrzeugtechnologien kennen.“
Ca. 70 Blinde und Sehbehinderte Menschen sowie ihre Begleitpersonen haben sich am Samstag, 17.11.2012 um 10:00 Uhr auf dem Cannstatter Wasen getroffen und zwar auf dem Teil, auf dem sonst zu Volksfestzeiten der Krämermarkt stattfindet.
Aus Sicherheitsgründen war der Platz gut und sicher abgesperrt, denn eines wollten wir nicht, Personen- oder Materialschäden produzieren.
Zwei sehr erfahrene Fahrlehrer, nämlich Hans Lederer und Reinhard Zieger samt ihren Fahrschulwagen, ein Golf mit 100 PS und ein BMW 325i mit 200 PS, beide ausgestattet mit Doppelpedalen standen für uns zur Verfügung. Zusätzlich wurden wir von zwei weiteren Fahrern Stefan Pigisch und Martin Grimm und Fahrzeugen der Daimler AG unterstützt, nämlich eine Mercedes A-Klasse, ausgestattet mit einem reinen Elektromotor und einer Mercedes B-Klasse, ausgestattet mit einem Elektromotor und einer Brennstoffzelle für reinen Wasserstoff. Beide Fahrzeuge produzieren keinerlei CO2 Abgase, sie sind also absolut Umweltfreundlich.
Die Teilnehmer der Regionalgruppe Stuttgart.
Die Fahrlehrer Reinhard Zieger (links) und Hans Lederer (rechts).
Ziel der Veranstaltung war es, dass alle Teilnehmer die herkömmlichen Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren (Diesel) und deren Verhalten z.B. bei einer Vollbremsung aus 30 km/h und 50 km/h kennenlernen (ABS). Wie verändern, verlängern sich bei den gefahrenen Geschwindigkeiten die Bremswege? Wie muss ich mich im normalen Straßenverkehr als Blinder und Sehbehinderter richtig verhalten? Wie muss ich mich bei den neuen Fahrzeugen richtig verhalten, denn ich sehe die Fahrzeuge ja nicht und hören kann ich sie auch nicht. Nicht nur für Blinde und Sehbehinderte ist die neue Fahrzeug- und Motorengeneration eine spannende Herausforderung, sondern für alle Menschen, ob groß oder klein, jung oder alt, Sehend oder nicht Sehend. Eines ist sicher, niemand braucht davor Angst haben. Neue Techniken machen es möglich, dass wir für unsere arg strapazierte Umwelt die richtigen Schritte in die richtige Richtung tun. Die neuen Motoren wie Elektro-und Wasserstoffantrieb, eine neue Reifentechnologie und die Verbauung von flüsterleisem Asphalt in vielen Städten und Gemeinden zeigen von einer erstklassigen Ingenieursleistung zu Gunsten unserer Umwelt.
Bremsversuche mit den Fahrschulautos
Die Elektrofahrzeuge der Daimler AG
Wir Menschen müssen unser Verhalten an die Technik anpassen sowie unsere Großväter ihre Lebensweise ebenfalls anpassen mussten, als Gottlieb Daimler, Carl Benz, seine Frau Bertha und Rudolf Diesel mit den ersten Benzinkutschen gefahren sind und die Pferdefuhrwerke abgelöst haben. Eine ähnliche Umstellung vollzieht sich heute und in den kommenden Jahren wieder. Als Fazit von allen Teilnehmern kann gesagt werden: Es war eine gelungene Veranstaltung und hat großen Spaß gemacht. Ein besonderer Dank gilt der Daimler AG Stuttgart für die großartige Unterstützung. Auch den beiden Fahrlehrern Hans Lederer und Reinhard Zieger sagen wir ein großes Danke schön. Ebenso bedanken wir uns bei den beiden Mercedes Fahrern Stefan Pigisch und Martin Grimm. Danke sagen wir auch Jürgen Kaufmann von der NeckarParking und Andrea Kühnle vom Veranstaltungsservice Cannstatter Wasen für ihre erstklassige Unterstützung.
Thomas Stetter
Regionalgruppe Stuttgart
PRO RETINA Deutschland e.V.
Der Nachfolgende Link verweist direkt auf die Fotos zu diesem Artikel, die Sie auch in der Menüleiste unter dem Menüpunkt “Bildergalerien” finden: Fotos der Veranstaltung “Blinde und Sehbehinderte fahren Auto und lernen dabei auch neue Kraftfahrzeugtechnologien kennen”
Nachfolgend finden Sie das mit freundlicher Unterstützung der Medienwerkstatt Stuttgart-Neugereut e.V. erstellte Video der Veranstaltung: