„Wann wird`s mal wieder richtig Sommer?“

Wir alle kennen ja den Schlager von Rudi Carrell aus dem Jahre 1975. Nun denn, die 25 angehenden Wetterfrösche der RG Stuttgart wollten es genau wissen: Wie und wo wird denn das Wetter „gemacht?“ Wie entsteht eine verlässliche Wettervorhersage? Hat der Klimawandel Einfluss auf unser hiesiges Wetter? Viele Fragen auf einmal, da ist es schon gut, dass nicht jeder von uns mit dem Wetter machen kann, wie es gerade beliebt. So ähnlich ist es auch in der folgenden Geschichte: Die Bauern in früherer Zeit haben immer wieder auf das Wetter so laut geschimpft, dass es selbst dem lieben Gott zu viel wurde. Mal war es zu nass, dann zu kalt, mal war es zu heiß und zu trocken, nix passte den Bauern in den Kram. Darauf wurde Petrus auf die Erde zu den Bauern geschickt, um das Wetterproblem zu lösen. Die Bauern und Petrus einigten sich auf folgendes: Ein Jahr lang sollten die Bauern das Wetter selbst bestimmen, wann sollte es regnen, wann die Sonne scheinen und wann fällt Schnee. Alles war wunderbar, es gab keinen Hagel, kein Blitz und Donner, die Sonne schien, es war nicht zu heiß und nicht zu kalt, und wenn es regnete, dann ganz sachte, keine Gewittersturzbäche kamen vom Himmel, alles war gut so. Die Ernten standen gut auf den Feldern, die Weizenhalme waren groß und kräftig. Der Mais sah gut aus, ebenso das Laub auf den Bäumen. Aber als die Bauern die Ernten einbringen wollten, merkten sie auf einmal, dass kein Korn in den Halmen war, keine Früchte hingen auf den Bäumen, nur Laub. Da bemerkten die Bauern ihren großen Fehler: sie hatten vor lauter Wetter machen den Wind vergessen. Darauf gab es kein Gemecker mehr. Aber wie wird das Wetter denn heute gemacht? Ist etwa der gute alte Wetterfrosch noch im Dienst, das Wetterhäuschen oder gar der Wetterhahn?

Foto eines Wetterhahn           Foto eines Wetterfrosch           Foto eines Wetterhäuschen


Herr Michael Gutwein vom Deutschen Wetterdienst auf dem Stuttgarter Schnarrenberg klärte uns auf. Wir konnten live den mit Helium gefüllten Ballonaufstieg einer Radiosonde zur Wettermessung in 35 km Höhe erleben (siehe nachfolgendes Foto).

Foto der Wettermessung-Radiosonde

Mit den modernsten wissenschaftlichen Methoden entstehen heute die Vorhersagen, die Basis dafür sind langfristige Wetterbeobachtungen an unterschiedlichsten Stellen in unserem Land. Sei es nun durch Wetterprofis wie auf dem Schnarrenberg, die mit ihrem speziellen Messfeld die Niederschlagsmenge messen, die Temperaturen direkt am Boden messen oder sind es die Windmessungen. Oder sind es die vielen ehren-amtlichen Wetteramateure, welche mit ihren jahrelangen Beobachtungen die Wetterkarten ergänzen. Wettervorhersagen über einen längeren Zeitraum, also länger als eine Woche sind nicht seriös und demzufolge sehr ungenau, das können bestenfalls Schätzungen sein. Schließlich brauchen die unterschiedlichen Branchen, man denke nur an die Land- und Forstwirtschaft, an die Autobahnmeistereien, an die Flughäfen und Schifffahrtsbetriebe heute ganz präzise Wettervorhersagen. Kein Pilot fliegt z.B. Urlauber nach Mallorca, ohne die Wettervorhersagen auf seiner Flugroute zu kennen. Man denke nur mal an die Hochs und Tiefs auf der Wetterkarte in der Tagesschau oder Tagesthemen. Oder an Blitzeiswarnungen im Winter, an plötzlich einsetzende Nebelbänke, an Unwetterwarnungen, siehe Lothar, an mögliche Tornados und an starke Gewitter.

Foto der Wettermessung-Messgeräte           Foto eines Gewitterblitz

Es war anstrengend, aber der Besuch beim Deutschen Wetterdienst hat sich gelohnt. Jeder Teilnehmer bekam eine Urkunde, damit wird bestätigt, das von nun an jeder einer kleiner Wetterfrosch ist und Vorhersagen nach der alten Bauernregel machen darf: „Wenn der Hahn kräht auf dem Mist, ändert sich das Wetter oder es bleibt wie es ist.“