Ausflug nach Öhringen Landesgartenschau zum Aktionstag von Menschen mit und ohne Behinderung: Miteinander in der Vielfalt im Hofgarten

Jede Kommune, jede Stadtverwaltung, jede öffentliche Behörde redet heutzutage von Inklusion. DUICHWIR, alles inklusive, ist eine Initiative vom Ministerium für Soziales und Integration Baden – Württemberg. Integration und Inklusion, das wirkt wie ein Zauberwort, jeder will daran teilhaben und das ist auch gut so, denn es tut sich was für Menschen mit Behinderung, egal welcher Art. Dies war auch am Samstag, 4.6.2016 der Fall. Die Landesarbeitsgemeinschaft Selbsthilfe (LAG) hat im Rahmen des Aktionstages von Menschen mit und ohne Behinderung diesen Tag des Miteinander in der Vielfalt im Hofgarten der Landesgartenschau 2016 in Öhringen initiiert.

Bereits schon im Herbst 2015 waren die Mitgliedsorganisationen aufgefordert worden, an diesem Tag aktiv mitzumachen, hier ein kurzer Auszug dazu: Haben sie schon mal einen Lottoschein ausgefüllt mit einer Simulations-brille, welche nur einen Teil des Sehens zulässt? Oder haben sie sich schon mal in einen Alterssimulationsanzug gezwängt und dann versucht, von einem Stuhl aufzustehen oder einen herunter gefallenen Gegenstand aufzuheben? Oder haben sie schon mal in einem Rollstuhl sitzend einen Hindernisparcour bewältigt? Oder haben sie schon einmal Pack – Poi gespielt? Oder haben sie sich schon einmal am Showdown Spiel versucht? Die PRO RETINA der Regionalgruppe Stuttgart war mit ihrem Showdown Spiel die Attraktion auf der Straße der Vielfalt. Denn Showdown kannten bislang noch wenige Menschen.
So erging es auch den Mitgliedern des Deutschen Biathlonteam. Laufen und Schießen, das ist den Biathleten bekannt, aber Showdown?

Nie gehört. Auch der Landrat des Hohen-lohekreises, Dr. Matthias Neth war auf dieses Spiel neugierig geworden. Alle haben sich bislang gefragt: Showdown? Was ist das eigentlich? Moment mal, ja da war doch was, in einer ZDF Fernsehsendung bei Dr. Hirschhausen habe ich das schon einmal gesehen. Nun, was ist Showdown eigentlich? Die Bezeichnung kommt aus Kanada und wird auch Tischball genannt, welches sowohl von Blinden, Sehbehinderten, als auch von Sehenden Menschen gemeinsam gespielt werden kann, also Inklusion pur. Von Jung und Alt, von Männern und Frauen. Im Gegensatz zu Tischtennis, wo ja der Spielball über das Netz in der Tischmitte gespielt werden muss und die Spielfeldränder offen sind, wird bei Showdown der Klingelball, der ist etwas kleiner als ein Tennisball, unter dem Mittelbrett hindurch gespielt. Das Motto beim Showdown lautet also: „ Haltet den Ball flach!“ Auch hat das Showdown Spielgerät eine umlaufende, ca. 20 cm hohe Bordwand. An beiden Spielfeldenden befindet sich das Tor mit einem Netz, dort muss der Klingelball rein und gespielt wird immer eins gegen eins. Damit aber alle Spieler die gleichen Ausgangsbedingungen haben, müssen alle eine wirklich dunkle Brille tragen.

Dies wird durch einen sehenden Schiedsrichter vor Spielbeginn überprüft. Als Spieler sollen und müssen ja auf den Klingelball hören und dann mit dem Schläger reagieren, ihr Tor verteidigen und nach Möglichkeit auch eines schießen. Auch müssen die Spieler einen richtig guten Handschutz tragen, denn wenn sie den Klingelball, welcher sehr stark gespielt werden kann, auf die Knöchel bekommen, das kann richtig schmerzhaft sein. Oder wenn sie mit dem Unterleib zu dicht am eigenen Tor stehen und der Klingelball wird mit Wucht gespielt, auch das kann ein großes Aua verursachen. Fazit von Showdown ist: es ist ein tolles Spiel, macht Spaß und man kommt richtig ins Schwitzen. Showdown ist ein inklusiver Sport für Blinde, Sehbehinderte und Sehende Menschen. Neugierig geworden auf mehr zu Showdown? Hier gibt es mehr Informationen dazu unter: www.showdown-germany.de

Thomas Stetter
Regionalleiter Stuttgart und Tübingen
Landesansprechpartner Baden-Württemberg
PRO RETINA Deutschland e.V.